Daten und Fakten

Geschichte

Guatemala, im Herzen der Mayawelt, hat auf eine tragische Geschichte zurückzublicken. Von Eroberern, Erdebeben, Todesschwadronen, Hurrikanen heimgesucht, sucht dieses Land seit Jahrhunderten nach Ruhe und Gleichheit.

Fast 40 Jahre lebte Guatemala unter verschiedenen Militärregiems (US unterstützt). Mit Gewalt unterdrückten sie die ländliche Bevölkerung, die sich für Ihre Rechte und für revolutionäre Bewegungen einsetzten. Die „Historical Clarification Commission“ der UN beschreibt in ihrem Bericht von 1999 die Repressionen als unvorstellbar. Allein 1981/82 wurden von der Armee über 400 Massaker begangen, Hunderte von Mayagemeinden zerstört und über 100.000 Menschen verschwanden oder wurden getötet. Insgesamt „schlachtete“ der repressivste Staat der Hemisphäre( von 1960 bis 1996) 200.000 seiner Einwohner ab.

„…before in our ancestors communities, there existed a social balance, but that ended with the (US-orchestraed) invasion and the war that so deeply affected us“

Die „bewaffnete Auseinandersetzung“ endete 1996 in einem Friedensvertrag.

Wirtschaft (allgemein)

Guatemalas Wirtschaft ist abhängig von seiner Exportproduktion. Die Landwirtschaft erwirtschaftet allein ca. 50 % des Exportvolumens. Wegen der niedrigen Preise ist der Kaffee mit 12 % Anteil am Export auf die Hälfte geschrumpft, während Bananen und Zucker deutlich zunahmen (8 %).
Zweitwichtigster Wirtschaftszweig ist der Tourismus, mit nicht ganz 900.000 Besuchern im Jahr. Die wichtigsten Außenhandelspartner Guatemalas sind die zentralamerikanischen Staaten mit 38 % des Exportvolumens, gefolgt von den USA mit 34 %. Etwa 6 % des Warentausches erfolgt mit der EU; darum wiederum die Hälfte mit Spanien und Deutschland. Des weiteren Mexico sowie Saudi-Arabien, die einen großen Teil der Kardamonausfuhr beziehen.
Aus den USA erhält Guatemala rund 35 % aller importierten Waren, gefolgt von den EU-Ländern (13 %) und 11,2 % aus den MCAC-Ländern (Zentralamerikanischer Markt).
Die Handelsbilanz ist seit jeher negativ.

Wirtschaftliche Lage der Bevölkerung

Trotz eines Wirtschaftswachstums von 3 % jährlich, hat sich die wirtschaftliche Situation nicht verbessert.
Das Pro-Kopf-Einkommen der letzten Jahre ist kontinuierlich gesunken. Der gesetzliche Mindestlohn beträgt ca. 3,5o US Dollar/Tag. Dieser Mindestlohn wird in der Landwirtschaft von den Fincas häufig nicht ausbezahlt, was die Situation der Kleinbauern und Lohnarbeiter zusätzlich verschärft. Frauen erhalten trotz gleicher Arbeit häufig nur die Hälfte des Lohns.
Ein Lehrer verdient ca. 150 US Dollar/Monat, ein Regierungsbeamter zwischen 3.000 und 5.000 Dollar. Über den Reichtum der Großverdiener liegen keine Angaben vor.
Die ungerechte Landverteilung ist eine der Grundkonflikte Guatemalas.
Fast 70 % des Landes gehören 3 % Grundeigentümern.
Besorgniserregend ist die Tatsache, dass Guatemala in den letzten Jahren Grundnahrungsmittel wie z. B. Mais importieren musste. Ein Grund dafür ist die sinkende Produktivität des Bodens, die vor allen Dingen die Minifundien des Altiplano (Hochland ) betrifft. Jahrzehntelanger Maisanbau führte nicht nur zu einer Bodenverarmung, sondern auch zu irreparablen Erosionserscheinungen. Teurer Kunstdünger ist inzwischen zu einer Überlebensfrage geworden.