Reise im Dezember 2022

Im Dezember 2022 holt Eddy Dieckmann endlich seinen Besuch in Guatemala nach – nach zwei Jahren Ausnahmezustand aufgrund der Corona-Pandemie, die auch Guatemala schwer getroffen hat. Begleitet wird er von Mario Tietze, pädagogischer Mitarbeiter in einer Förderschule in Bramsche.

Nuevo Dia ist mehr als eine Charity

Von Eddy Dieckmann

Mein Trip nach Guatemala im Dezember war wieder mehr als nur eine Reise in ein mir bekanntes Land. Es war eher wie eine Reise zu einer erweiterten Familie. Eigentlich auch kein Wunder, wenn man nach 17 Jahren, seit der Gründung von Nuevo Dia, mehr als 10 mal in Guatemala war und die Partnerorganisationen vor Ort sowie viele Gemeinden gut kennt. Zudem hatte ich vor einigen Jahren die Möglichkeit in CERNE, dem Ernährungszentrum für Kinder, einige Wochen zu leben und in das Leben der Familien auf den Plantagen tiefer einzutauchen.
Ich konnte mich glücklich schätzen, dass Mario Tietze, pädagogischer Mitarbeiter in der Wilhelm Busch Förderschule in Bramsche, sich entschlossen hatte, mich zu begleiten. Auch er war von dem Erlebten tief beindruckt und von der Herzlichkeit der Menschen berührt. Ihre Gastfreundschaft und Bereitschaft zum Teilen ist für uns jedes Mal beeindruckend. Anlässlich unseres Besuchs in den Gemeinden, in denen NUEVO Dia Entwicklungsarbeit betreibt, wurden 30 Hühner geschlachtet, um uns und die Dorfbewohner gemeinsam zu bewirten. Bei der festlichen Einweihung des Hauses der Gesundheit für Kinder und Schwangere sowie eines kleinen renovierten Schulgebäudes und einem neuen Wasserspeicher versammelte sich das ganze Dorf und man sang zur Nationalhymne. Eine feierliche Zusammenkunft mit Gänsehautmoment.

Der Besuch im Ernaehrungszentrum CERNE

Ein Besuch bei den Kindern ist immer sehr berührend. Die Dankbakeit der Eltern unermesslich. Vor 10 Jahren versprach Nuevo Dia, die Ernährung von rund 50 Kindern verarmter Plantagenarbeitern langfristig zu sichern. Es erfüllt mich mit Dankbarkeit, dass wir dieses Versprechen bis heute halten können. Und noch mehr. Mit Schulpatenschaften bekommen einige dieser Maya-Kinder Zugang zur Schulbildung, den sie ohne die Unterstützung von Paten aus Deutschland nicht hätten. Sie dürfen lesen, schreiben und rechnen lernen – die nötige Voraussetzung für ein besseres Leben. Das Treffen mit Jugendlichen, die wir seit Jahren mit Schul und Ausbildungsbeihilfen unterstützen, war ebenfalls mit viel Herzlichkeit und Fröhlichkeit verbunden. Einige von ihnen selbstgemachte Geschenke wurden uns überreicht. Diese jungen Menschen unterstützen zu können, motiviert uns weiterhin für Schulpatenschaften zu werben.
Was bleibt bei von diesem Besuch nach Guatemala haften? Es ist wieder meine Bewunderung für die Menschen, ihre Herzlichkeit und Dankbarkeit für Dinge des täglichen Lebens. Dinge, die für uns so selbstverständlich sind, für sie jedoch eine wertvolle Gabe und eben nicht selbstverständlich. Diese Wertschätzung steht auch immer bei den Mayazeremonien im Vordergrund, in denen der Natur, den Vorfahren und für das tägliche Essen gedankt wird.
Die  Rede des Direktors unserer Partnerorganisation vor Ort, Dr. Hugo Icuperen, berührte mich sehr. Er sagte: „Nuevo Dia ist die einzige Organiastion, die uns regelmäßig besucht. Sie hat für uns ein Gesicht. Ihr bringt den Menschen Hoffnung und uns als Organisation Motivation für unsere Arbeit. Deshalb ist Nuevo Dia mehr als eine Charity-Organisation.“
Ich geben diesen Dank an alle weiter, die uns seit Jahren begleiten und unterstützen.
Altersbedingt stellt sich für mich die Frage, wie häufig ich noch eine Reise nach Guatemala in Angriff nehmen kann. Darauf möchte ich mit einer irischen Lebensweisheit antworten..“Take it day by day“ oder auch „Sag niemals nie“.