Reise im Oktober 2019

Am 13. Oktober 2019 begleitete Birgit Peine, Sozialarbeiterin aus Bramsche, Eddy Dieckmann auf seiner Reise nach Guatemala. Aus seinen Erzählungen hatte sie schon viel über die verarmte Maya-Bevölkerung und die Hilfen gehört, die Nuevo Dia und Hope Guatemala dort leisten. Sie wollte die Arbeit der Organisationen vor Ort erleben!

Eine aufregende und beeindruckende Reise

Von Birgit Peine

San Pedro und die „Casa de Salud“ In Guatemala gibt es zwei Hilfsorganisationen, die mit Hope Guatemala und Nuevo Dia e. V. zusammenarbeiten: ASECSA und SEFCA. Bei unserer Ankunft besuchten wir zuerst ASECSA.

Mit ihnen fuhren wir in die Gemeinde San Pedro in der die „Casa de Salud“ gebaut wurde und wo die Schule mit neuen Möbeln, Türen und einer neuen Küche ausgestattet wurde. Der Weg dorthin war lang und irgendwie hatte ich das Gefühl, wir fahren in die tiefe Bergwelt dieses schönen Landes. Die Fahrt war eine große Herausforderung über steile Wege, zum Teil nur mit Schotter befestigt. Können hier Menschen leben? Sind die Strassen überhaupt befahrbar, wenn es lange regnet?

Über dem Dorf lag eine feierliche und festliche Stimmung. Alles war geschmückt und die Menschen strahlten. Ich spürte und erlebte Dankbarkeit und Freude über diesen Besuch. In einer feierlichen Zeremonie wurde Eddy eine Gedenktafel überreicht und wir wurden herumgeführt, um zu sehen, was gebaut und angeschafft wurde.

Das Hebammenhaus „Casa de Salud“ war fertiggestellt und überall tummelten sich Kinder mit ihren Eltern und Großeltern. Alle waren versammelt und immer wieder kamen Menschen, um sich bei Eddy zu bedanken und ihn herzlich zu umarmen.

Dieser Ort ist für sie ein Ort der Hoffnung und der Sicherheit, an dem die Menschen sich nicht vergessen fühlen.

CERNE und die Finca Florencia 

Unsere Reise ging weiter nach Cerne auf die Finca Florencia, zu den Kindern, die Eddy so am Herzen liegen.

Auch hier gab es ein Fest am nächsten Tag. Die Schulkinder hatten kleine Aufführungen vorbereitet, überall Musik und Lachen. Ich begegne Madre Pily, der „Gute Seele“ von Cerne. Unermüdlich setzt sie ihre Sorge und ihr Herz für die Kinder ein. Es geht um zwei gesunde Mahlzeiten für die Kinder, Versorgung mit Trinkwasser und um die Möglichkeit, eine Schule zu besuchen, damit die jungen Menschen bessere Aus- und Arbeitsmöglichkeiten bekommen. Es geht um die Hoffnung auf Veränderung und die Besserung der Lebenssituation für die Kinder, die nächste Generation.

Ich war froh, ein Teil davon zu sein. Langsam begriff ich, welch großartige Verbindungen und Hilfen hier geschaffen wurden und wie groß das Netz ist, das Hope Guatemala und Nuevo Dia geknüpft haben. Das alles ist entstanden durch das Engagement vieler freiwilliger und ehrenamtlich tätiger Menschen.

In den 15 Jahren sind viele Hilfen initiiert worden. Es sind Möglichkeiten entstanden. Das war mir vor meiner Reise nicht bewusst. Nun erlebte ich die Verbindungen mit den Menschen in diesem Land.

Los Pinos und Coban

Unsere Reise ging weiter nach San Jose Los Pinos. Die Menschen berichteten von ihren Problemen: unzureichende Wasserversorgung, Gesundheits- und Nahrungsversorgung. Wasser gibt es in den heißen Sommermonaten bestenfalls zwei Stunden am Tag. Es geht um lebenswichtige Dinge, die doch eigentlich allen Menschen zur Verfügung stehen sollten.

Hier steht eine Modernisierung der Schule auf dem Plan sowie der Bau eines Gesundheitshauses und natürlich die Wasserversorgung! Kann Hope Guatemala hier etwas tun? Und wenn Gelder zur Verfügung gestellt werden können, sind die Dorfbewohner bereit, ihren Teil zur Umsetzung beizutragen?

Sie sind bereit!

Unser letzter Teil der Reise führte uns nach Coban, zu SEFCA. Hier werden Menschen bei ihren Schulbesuchen und Ausbildungen zum Bäckerhandwerk unterstützt. Wieder ein Fest, bei dem die Zeugnisübergabe stattfand. Die Menschen hatten sich feierlich angezogen, es gab Musik und Essen für alle. Ich spürte Freude, Begegnung, Wärme und Dankbarkeit.

Raxnam und das „Haus der Begegnung“

Am Nachmittag ging es nach Raxnam. Hier wurde vor Jahren ein Haus der Begegnung gebaut. Wir besuchten Familien, die uns eingeladen hatten. Verschlungene Wege, wie ein riesiges Labyrinth, führten durch die Berge. Immer wieder sah ich Abzweigungen, die zu den Häusern der Dorfbewohner führten. Die Menschen luden uns in ihre Häuser ein und teilten mit uns das, was sie hatten. In jeder Familie gab es etwas zu essen und zu trinken. Hier begegnete mir Gastfreundschaft, Herzlichkeit und Wärme.

Meine Reise in diesem schönen Land endete bald. Für mich sind besonders die Menschen „schön“, schön von innen, weil sie mir mit so viel Wärme, Liebe und Herzlichkeit begegnet sind. Ich bin dankbar und erfüllt von diesen Erlebnissen und Begegnungen und möchte gerne einmal zurückkehren.